Winterwanderung

Sieben Jedermänner Willi, Dieter, Hubert, Alfred, Benedikt, Ulli und Detlef wanderten los . Immer beste Stimmung. Diesmal mit Frühlingswärme und trockenem Wetter. Über die Höhen von Haarzopf, Bredeney und Schuir am Meisenburgdenkmal vorbei landeten wir wieder Im Road Stop. Bestens verwöhnt , wie immer, danach mit neuer Kraft nach Haarzopf. Ab April hoffen wir auf gutes Wetter zum Radeln im Sommer.

 

Besuch des Franz Sales Hauses in Essen – Huttrop, Steelerstraße

„ Wer nicht mitgefahren ist, hat was verpasst,“ so die Meinung aller 23 Seniorinnen und Senioren, die hoch interessante Informationen bei einer Führung durch das Franz Sales Hauses in Huttrop erfahren haben. Frau Ehlert und Frau Steiner, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des Franz Sales Hauses, führten uns nach eine Begrüßung mit einem Film in die Arbeit der Einrichtung ein.

Erstaunt waren wir über die Konzeption, den behinderten Menschen in allen Bereichen so selbstständig, wie möglich, am Leben teilhaben zu lassen und ihm gleichzeitig nur so viel unterstützende Hilfe zu geben, wie die Eigenständigkeit erfordert.

Vor mehr als 100 Jahren war von dieser Intention nichts zu spüren. Als der Theologe Peter Beising am 3.April 1884 das Franz Sales Haus gründete, ging es, wie aus den Schriften der Anfangszeit zu ersehen ist, „ um Erziehung und Pflege katholischer, idiotischer Kinder aus der Rheinprovinz“.Auch damals standen die Menschen mit geistigen Behinderungen im Mittelpunkt. Aber der Umgang mit ihnen und deren Akzeptanz hat sich im Laufe der Jahrzehnte bis heute positiv verändert.

1500 Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer sind im Franz Sales Haus tätig. Sie sorgen dafür, dass sich die behinderten Menschen dem Ziel nähern, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Dabei gilt, den Menschen dort abzuholen, wo er steht, ihn nach seinen Fähigkeiten zu fördern.Die Konzeption des Franz Sales Hauses richtet sich nach den einzelnen Bedürfnissen der behinderten Menschen. Vier Standbeine sorgen in der Einrichtung als Gerüst für die Orientierung, zum Zurechtfinden: Wohnen, Arbeiten, Lernen, Freizeit.

Im Bereich Wohnen gibt es 550 Wohnplätze, je nach Bedarf unterschiedliche Wohnformen. Wir finden sog. geschützte Räume mit viel Geborgenheit bis hin zu einem selbstständigen Leben in den eigenen vier Wänden. Ehepaaren steht ein eigenes Reich zur Verfügung.

Dem Bereich Arbeiten kommt für den behinderten Menschen eine wichtige Bedeutung hinzu. Er erhält eine Tagesstruktur, er kann Erfolgserlebnisse, Anerkennung und Teilhabe am öffentlichen Leben erfahren. Es stehen den Beschäftigten der Franz Sales Werkstätten 20 verschiedene Arbeitsfelder zur Verfügung.“Durch eigene Werkstätten, Projekte zur Arbeitsmarktintegration und die eigenen Unternehmen,wie zum Beispiel der Klosterberghof, bieten einen Beschäftigungsplatz, den behinderte Menschen einnehmen können.,“ informiert uns Frau Steiner. Frau Ehlert ergänzt noch : „Auch hier entscheiden persönliche Fähigkeiten und Neigungen, wo sie eingesetzt werden können.“ Manche machen sogar eine praxisnahe Ausbildung, andere gehen einer Beschäftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt nach. An fünf Standorten finden etwa 610 Menschen einen Arbeitsplatz.

Wir werfen einen Blick in die Wäscherei und in die Näherei.Es ist bemerkenswert, mit welcher Sorgfalt dort gearbeitet wird. Handgenähte Taschen und Kissen werden von uns käuflich erworben. Ebenso regt uns das vielfältige Angebot in der Bäckerei zum Kauf von Brot, Teilchen und Christstollen an.
Im Bereich des Lernens, so erzählt man uns, sind rund 110 Schüler mit geistiger Behinderung in der Franz Sales Förderschule. 26 Lehrer unterrichten jeweils 8 – 12 Schüler. In den Inklusionsklassen werden nicht mehr als 6 Kinder unterrichtet. Der Unterricht umfasst lebenspraktisches Training ( Einkaufen gehen), Basisförderung und eine Förderung der Projektarbeit. Ältere Schüler werden auf den Übergang in die Arbeitswelt vorbereitet. Das staatlich anerkannte Franz Sales Berufskolleg bildet Fachkräfte für Behinderte aus, die praxisnah Erfahrungen sammeln können, um dann als Heilerziehungspfleger oder – helfer eingesetzt zu werden.

Der Bereich Freizeit nimmt natürlich einen großen Tagesanteil ein. Die Freizeitangebote reichen vom Kochen, über den Töpferkurs bis zur Singleparty. Gefeiert wir gern im Franz Sales Haus. Das beweisen zahlreiche interne, öffentliche und überregionale Feste. Ein modernes Sportzentrum, und das interessiert uns natürlich besonders, bietet das erste deutsche integrative Fitnesszentrum. Es wird vom DJK Franz Sales Haus e.V. betrieben. 1200 Sportler, mit und ohne Behinderung, trainieren im Breiten und Wettkampfsport. Außer Präventions- und Rehabilitationskursen werden auch Funsportarten angeboten. Das Sportzentrum verfügt über eine große Turnhalle, ein Schwimmbad und zahlreiche Fußballfelder im Außenbereich.

Ein weiteres Highlight erleben wir im Hotel Franz. Moderne Zimmer, 48 davon barrierefrei und mit einer Ausstattung, die allen Ansprüchen mehr als gerecht wird. Die Zimmer sind oft auf die individuellen Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten.Die Spiegel reichen bis auf die Erde, ebenso die Fenster. Ein Rollstuhlfahrer möchte sich ja selbst und von draußen etwas sehen. Auch die Aufhänger für die Garderobe sind in Augenhöhe angebracht. Ist jemand taub, so wird er durch ein Lichtgeflacker in Bad und Schlafraum darauf aufmerksam gemacht, dass jemand außen klingelt.

Das Hotel ist ein Ort, an dem Ruhe herrscht und eine und sich eine Wohlfühlatmosphäre ausbreitet.In breiten Fluren, auch im Garten laden Tische und Stühle zum Verweilen ein. .Fröhliche Menschen arbeiten hier zum Wohle des Gastes. Die Hälfte der Mitarbeiter ist behindert. Diesen Menschen bietet das Hotel einen Arbeitsplatz. Sie können also am normalen Leben teilhaben.
Das Hotel verfügt über Restaurants und viele Tagungsräume. In einem von ihnen nehmen wir zum Abschluss einen kleinen Imbiss ein und vertiefen das Erlebte noch in Gesprächen , bevor wir uns auf den Heimweg machen.


Fotos: Brigitte Nötzel
Text : Hella Hinsel

Ausflug nach Bremen am 2. August 2017

Um 7:00 Uhr ging es vom Treffpunkt „Evangelische Kirche in Haarzopf“ mit Graf-Reisen auf Tour.

Angekommen in der Bremer Innenstadt stand zu allererst eine Stadtführung auf dem Plan. Mit zwei Gruppen ging es auf Entdeckungstour.

Ausgangspunkt war der Marktplatz mit den prächtigen Fassaden, das Bremer Rathaus, der Schütting, die Bremische Bürgerschaft, dem Bremer Dom, der Kirche „Unser Lieben Frauen“ und der Steinerne Roland, die gemeinsam das Prädikat „Unesco Weltkulturerbe“ tragen.

Nicht zu vergessen das Wahrzeichen der Stadt „Die Bremer Stadtmusikanten“ auf dem Liebfrauenkirchhof.

Auf dem Marktplatz finden heute nur noch Weihnachtsmärkte und der kleine Freimarkt statt. Zahlreiche Lokale und Cafe‘s laden zum Verweilen ein.

Von dort ging es in die Böttcherstraße. Den Eingang zur Böttcherstraße ziert ein großes vergoldetes Bronzerelief.

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Diese nur etwa 100 m lange Straße zählt aufgrund ihrer Architektur und Touristenattraktionen, wie z. B. die Bonbon-Manufaktur und das Haus des Glockenspiels. Früher fertigten hier die Böttcher ihre Fässer. Die Straße führt hinunter zur Weserpromenade „Schlachte“.

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Von dort ging es ins idyllische Schnoorviertel, dem ältesten Stadtteil der Bremer City. In den kleinen verwinkelten Gassen lebten früher Fischer und Seeleute. Heute wohnt und arbeitet man dort.

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Heute findet man hier neben romantischen Cafés, urigen Kneipen und guten Restaurants auch anspruchsvolles Kunsthandwerk und individuelle Geschäfte für Spielzeug, Maritimes, edle Steine, Weihnachtsschmuck und viel Schönes mehr. Nicht zu vergessen die Skulpturen, das Hochzeitshaus,Kunst und Museen.

Nach 90 Minuten endete die Führung und es war Zeit für eine Stärkung, um danach auf eigene Faust die nähere Umgebung zu erkunden.

Im Schnoorviertel entdeckten wir eine alte Telefonzelle. Diese wurde gerade von einer Dame mit Blumen und Pflanzen aus ihrem Garten bestückt. Sie erzählte uns, dass sie die Telefonzelle am Tag vorher gepachtet hat, um sie vor dem Abriss zu retten. Das Vogelhaus dient als Spendenkasse.

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Bevor es dann um 17:00 Uhr wieder zum Treffpunkt für die Heimreise ging, stärkten wir uns nochmals bei Kaffee und Kuchen.

Pünktlich ging es heimwärts. Es war ein toller Tag mit sehr vielen neuen Eindrücken. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass der Ausflug sehr gut vorbereitet und organisiert war. Einziger Wermutstropfen war die viel zu lange Rückfahrt.

Den Organisatorinnen im Namen aller Mitreisenden ein herzliches Dankeschön!

 

Erika Ley

Sommerausflug der NW-Abteilung

Am 17. August 2017 war es wieder soweit. 23 NW hatten sich für diesen Ausflug angemeldet.

Es wurden Fahrgemeinschaften gebildet und so fuhren wir zum Wanderparkplatz Steinskotten im

Angertal in Ratingen. Einige Läufer konnten sich an das Wandergebiet aus früheren Zeiten erinnern, doch für die meisten Läufer war es neu.

 

Für den Wanderweg N 9  zur Auermühle mit großer Schleife benötigten wir 1 ½ Stunden, so dass wir um 11.30 Uhr ankamen. Wir konnten uns im großen Gartenbereich die Sitzplätze noch  aussuchen.

Nachdem wir den ersten Durst gelöscht und das Essen bestellt hatten, füllte sich der schöne Außenbereich der Auermühle. Es waren ja noch Ferien.

Heiß gehandelt wurde der Flammkuchen. Den gab es in verschiedenen Variationen. Mm Lecker.

 

Der Rückweg wurde auf der anderen Seite der Anger angetreten. 

Auf dem Parkplatz angekommen, waren wir exakt 10,08 km gelaufen.

Alle waren sich einig, dass der Weg und die Umgebung wunderschön waren und es mal wieder ein gelungener Ausflug war.

 

Christa

Besuch der Brauerei Pott´s in Oelde

Am Donnerstag, dem 20.07.2017, starteten wir – 43 Seniorinnen/Senioren – um 08.45 Uhr an der evangelischen Kirche Haarzopf. Ziel war die Natur-Park Brauerei Pott`s in Oelde/ Westfalen.

Foto: Rainer Höger
Foto: Rainer Höger

Die Brautradition dieses Familienunternehmens wird seit 1769 aufrechterhalten. Überrascht waren wir, dass neben den vier Biersorten (Landbier, Weizen, Prinzipal und Pilsener) auch alkoholfreie Getränke wie Mineralwasser und Getränkespezialitäten- Limo, ColaMix, etc. – unter dem Namen „Gesaris“ hergestellt und abgefüllt werden.

 

 

 

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Foto: Rainer Höger

Unser Programm vor Ort begann mit einer interessanten Führung durch die Brauerei, immer wieder mit Hinweisen auf die Geschichte des Hauses.

 

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Foto: Rainer Höger

 

Im Georg-Lechner-Biermuseum erfuhren wir mehr über die ehemaligen Brauereien im Raum Westfalen. Neben einem originalen Sudhaus aus dem Jahr 1900 kann der Besucher historische Brauereikrüge, Bierflaschen, Emailleschilder und die weltweit größte Sammlung westdeutscher Etiketten ( 220000 Stück ) bestaunen, zusammengetragen vom Museumsleiter Georg Lechner.

 

Übrigens- eine Schlafstatt hat er sich in „seinem“ Museum auch reserviert –
in einem Bierfass!
 

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Foto: Rainer Höger

Beeindruckend fanden wir auch das Gesaris BrunnenKino, in welchem das Thema „Wasser“ in einer großartigen Darbietung erlebbar gemacht wird.

Informationen über die Herstellung des Bieres und die moderne Abfüllanlage kamen natürlich auch nicht zu kurz.

 

 

Foto: Rainer Höger
Foto: Rainer Höger

In Pott´s Brau & Backhaus wartete ab 12 Uhr ein leckerer „Brauherrenschmaus“ am Buffet auf uns. Dankbar nahmen wir die unbegrenzt angebotenen Getränke,
mit oder ohne Alkohol, an diesem schwülen Tag an.

Die verbleibenden 2,5 Stunden standen zur freien Verfügung. Einige kauften in der Bäckerei des Hauses noch ein Landbierbrot, andere bummelten durch den gegenüberliegenden Naturpark, wurden jedoch durch die drückende Hitze ausgebremst. Zwei ganz Mutige schafften es sogar bis in die Ortsmitte. Eine andere Gruppe wiederum genoss den Schatten unter den Sonnenschirmen im   Biergarten der Brauerei.

 

 

Foto: Rainer Höger
Foto: Rainer Höger

Unser Bus holte uns pünktlich um 16.30 Uhr ab.

Ankunft in Haarzopf gegen 17.45 Uhr.

Ein schöner, interessanter und fröhlicher Ausflug war zu Ende.
43 gut gelaunte und zufriedene Seniorinnen und Senioren gingen oder fuhren nach Hause.

 

Uta Albert                                     

Besuch – Zeche Bonifacius – 24. April 2017

Am 24. April 2017 brachte ein Bus der Linie 194 von der EVAG 20 Senioren und Seniorinnen unseres Turnerbundes zu einer Besichtigung der Zeche Bonifacius, an der Grenze zu Gelsenkirchen gelegen. Als wir ausstiegen, pfiff uns ein kalter Wind um die Ohren und wir suchten im Hotel „Alte Lohnhalle“ auf dem ehemaligen Zechengelände einen Ort zum Aufwärmen. Dort begrüßte uns auch unsere Führerin Frau Jutta Kaiser und begann sogleich mit der Außenführung der Bergwerksanlage.

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An alten Lageplänen zeigte und erklärte sie uns die von der Ruhr bis ins nördliche Ruhrgebiet immer tiefer liegenden Kohlelager in der Erde. Schachtbohrungen bis an die Kohleflöze und Fördermöglichkeiten für die abgebaute Kohle bis ans Tageslicht waren unumgänglich.

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„1847“, so fuhr Frau Kaiser fort, „ wurde die Köln – Mindener – Eisenbahnlinie eröffnet.“ Sie bot eine gute Möglichkeit für den Abtransport der geförderten Kohle. Diese günstige Verkehrsanbindung war auch ein Grund für die Auswahl des Standortes Katernberg für die  Steinkohlebergwerke. So auch für die Zeche Bonifacius.

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1858 wurde mit dem Abteufen (Bau) von Schacht 1 begonnen. Ein Malakowturm, nach der russischen Befestigungsanlage vor Sewastopol benannt, wurde über dem Schacht errichtet.Seine massive Bauweise, aus 3 m dicken und mit Eisenstreben verstärkten Wänden , konnte die schweren Seilscheiben  für die Beförderung von Abraum und Kohle halten.

„Wann begann man denn mit der Kohleförderung?“ wollte Uta wissen. Frau Kaisers Antwort kam ohne Zögern. “1861 ging Schacht 1 bei 90 m Tiefe an der 1. Sohle  in Betrieb.“   Innerhalb von 7 Jahren war man schon bei 218 m Tiefe (3.Sohle) angelangt. Zwei Jahre später förderten  ca. 600  Beschäftigte 188 000 t Kohle.

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Im Lauf der Entwicklung der Zeche Bonifacius gab es mehrere Wechsel in der Verwaltung. Unglücksfälle mussten aufgearbeitet und Kriegsgeschehnisse bewältigt werden. Alle diese Ereignisse zeigten ein Auf und Ab in der Leistungsfähigkeit der Zeche Bonifacius. Ein Wiederaufbau bescherte der Zeche einen modernen Ausbau. Schacht 1  erhielt ein eisernes Fördergerüst und elektrische Fördermaschinen. So konnten mehr als 1 Mio t Kohle bei  ca. 26oo Beschäftigten gefördert werden.

 
 
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Notwendige Mannschaftskauen und Büroräume, die Lohnhalle, Maschinenräume, wurden eingerichtet und gaben mit ausschmückenden Fliesen und Bogengewölben eine besondere Atmosphäre.

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Frau Kaiser führte uns bei bei ihrem Rundgang auch auf den Förderturm. Wegen der Kälte und aus gesundheitlichen Gründen stiegen nicht alle von uns hinauf. Sie verpassten die herrlichen Ausblicke auf die inzwischen wieder begrünte Industrielandschaft. „ Der Blick auf Zollverein war fantastisch,“ begeisterte sich Freya, „ da habt ihr was verpasst!“

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Weiter in der Geschichte der Zeche Bonifacius ging es dann 1957/58 , wie bei vielen Steinkohlebergwerken, mit dem Kohleabsatz bergab. Heizöl und Erdgas traten  mit Macht auf den Markt und sorgten während der Kohlekrise für das sog. Zechensterben. Bonifacius war erst spät davon betroffen, denn die Zeche förderte ziemlich fette Kohle. In zwischen , 1965,  war man bei ca. 990 m Tiefe angelangt und 2400 Beschäftigte förderten  1 128 000 t Kohle.

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Ein Zusammenschluss mit Zeche Holland sorgte auch noch fürs Überleben. Die Kohle wurde auf Bonifacius abgebaut, unter Tage zur Zeche Holland transportiert und dort ans Tageslicht gefördert. 1974 wurden auch Bonifacius und Holland stillgelegt. Abgebaute Kohle wurde unter Tage zur Zeche Zollverein gebracht. 1984 nach 133 Jahren gab  die Zeche Bonifacius mit ihrer letzten Seilfahrt auf.

Einige  der Betriebsgebäude der  ehemaligen Zeche sind noch erhalten. 1988 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt.Sie soll der Öffentlichkeit Zugang gewähren und Einblick in die Geschichte des Steinkohlebergbaus möglich machen. Klare Zeichen sind noch der Förderturm und die alte Lohnhalle, die, wie zur damaligen Bauzeit typisch,  eine neogotische Fassade und ein kathedralenartiges Inneres aufweist.

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Heute beherbergt die alte Lohnhalle ein Tagungshotel  und bietet Raum für kulturelle Veranstaltungen. Ihr gegenüber lädt heute  auf dem Innenhof der einstigen Schachtanlage  im Sommer ein Biergarten zum Verweilen und Erfrischen ein.Dazu schließt sich in der ehemaligen Elektrohalle ein Restaurant an. Das alte Kauengebäude wurde in eine Sportanlage umgebaut.

Außer der kulturellen und gastronomischen Nutzung gehört auch die gewerbliche.

In der einstigen Turbinenhalle hat sich vor 20 Jahren schon ein Weinhandel unter dem Namen „ Weinzeche“ niedergelassen. Obwohl uns der EVAG- Bus direkt nach Haarzopf zurückbringt, nimmt keiner von uns einen Weinprobenschluck. Dafür bewundern  wir das enorme weltweite Angebot. Nur Rainer nimmt seiner Frau eine Flasche des guten Tröpfchens mit. Natürlich darf er zu Hause seiner Frau beim Genießen behilflich sein.

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Unser Dank gilt Frau Kaiser, die uns in in fundierter,umfassender Weise und auf interessante Art die Information von Geschichte,Arbeitswelt und heutiger Nutzung an uns herangetragen hat. “Wieder eine tolle Veranstaltung “ ,so die Meinung unserer Teilnehmer. Frau Kaiser hat auch noch Vorschläge für weitere Unternehmungen..Danke!

 

Text:  Hella Hinsel – Fotos: Brigitte Nötzel und Rainer Höger     

Ruhrtalradtour vom 23.5. – 29.5.

Eine Woche Ruhrtalfahrt. Schöne Erlebnisse, mit viel Glück beim Wetter. Die Diakonie in Witten , Hotelpension Ruhrbrücke in Fröndenberg und der Ratskeller in Arnsberg haben uns bestens versorgt. Bei den Rundgängen fanden wir ausgezeichnete Lokale , die uns besonders verwöhnten. Eine besondere Überraschung ist natürlich das beschauliche Arnsberg. Ein Höhepunkt war die Tagestour zur Möhnetalsperre und die Tour durch den Arnsberger-Wald.

 

Ein voller Erfolg!  „Wandern mit Willy“

Wieder einmal war die Sonne dem Turnerbund-Haarzopf 1903 e.V. holt.
132 Wanderer aller Altersgruppen folgten Wanderwart Willy durch die Landschaft rund um Haarzopf, gefolgt auch von einigen Vierbeinern und Kindern mit Laufrad.


Dem Auge des Wanderers wurde Einiges geboten: ein leuchtender Kontrast zwischen strahlend gelben Rapsfeldern und azurblauem Himmel, einsam gelegenen Fachwerkhäusern, Wiesen und Feldern. Entlang des vielfach gewundenen Ruhmbaches und durch grüne Auen und Waldgebiete folgte die Wanderschar Willy nach, der zuvor die Streckenführung entsprechend markiert hatte. Eine eingerichtete Abkürzung der 10 km langen Strecke nahmen nur wenige Mitwanderer in Anspruch. Die an diesem Abzweig angebotene Erfrischung durch Mineralwasser wurde jedoch gerne angenommen.
Nach circa zwei stunden Wegezeit erreichten die Wanderer nach und nach wieder den Ausgangspunkt Ihrer Wanderung. Der Grillmeister der Firma Edeka-Kels, der uns tatkräftig am Grill unterstützte, hatte schon die ersten marinierten Nackensteaks für die ganz Hungerigen parat. 30 kg Steaks und 250 Grillwürstchen, Salate wurden verzehrt. Die von Vereinsmitgliedern gebackenen und gesponserten fünf Kuchenplatten, waren innerhalb von 30 Minuten verzehrt, damit hatte man nicht gerechnet.
Zum geselligen Teil der Veranstaltung, die erst um 18.00 Uhr endete, waren insgesamt dann ca. 170 Personen anwesend. Neben Vereinsmitgliedern, kamen Gäste aus Oberhausen, Holsterhausen, Bredeney,  Frohnhausen und Kettwig zu uns und wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein, wenn Willy zum Wandern aufruft.

Wolfgang Krämer

 

5-City-Kirchen-Tour

Der Turnerbund Essen-Haarzopf begibt sich auf die 5-City-Kirchen-Tour

  1. Stiftskirche (Dom)
  2. Alt-Katholische Friedenskirche
  3. Marktkirche
  4. Kreuzeskirche
  5. Gertrudiskirche

Am 12.April 2016 machten sich 25 Seniorinnen und Senioren unseres Turnvereins zur gemeinsamen Busfahrt der EVAG-Linie 145 in die Essener Innenstadt auf. An der Haltestelle Rathaus stiegen wir aus und erreichten nach kurzem Fußweg den Burgplatz. Dort trafen wir an der Domschatzkammer unsere Führerin, Frau Schulz, die uns ab 11.00 Uhr mit wissenswerten Informationen in die Geschichte des kirchlichen Lebens in Essen einführte.

Mit der Gründung des Essener Frauenstifts um 850 wurde neben dieser Bildungsstätte für adlige Damen die Stiftskirche von St. Alfrid erbaut. Diese ist seit 1958 der Dom des Ruhrbistums. Aus der Blütezeit der Stiftskirche konnten wir noch die goldene Madonna und den siebenarmigen Leuchter bewundern.

Unser nächstes Ziel war die Alt-Katholische Friedenskirche, ein Kleinod, welches niemand von uns vorher je wahrgenommen hatte. Steht sie doch zwar hoch über einer Treppe an der Bernestraße, aber ganz bescheiden neben der wuchtigen Synagoge. 1914-1916 wurde diese Kirche für die Gemeinde der Alt-Katholiken von der Stadt Essen gebaut. Wir waren beeindruckt von den Goldmosaiken im Altarraum, wobei der zweite vorgezogene Altar geradezu schlicht erschien. Das Farbfensterbild von Jan Thorn Pikker aus dem Jahr 1916 fiel uns besonders auf. Heute finden sich hier die Alt-Katholiken aus Essen, Mülheim und Oberhausen zum Gottesdienst zusammen. Daran möchte ich auch einmal teilnehmen, in dieser kleinen Kirche“ meinte Margret Künstler.

Die Marktkirche wurde 1054 als Kapelle unter der Äbtissin Theophanu erbaut. Patronin war die Äbtissin Gertrud von Nivelles. Daher galt der Name Gertrudiskirche. Sie war also die 1.Gertrudiskirche in Essen, die, so berichtete Frau Schulz, eine Namensänderung erfuhr. Seit dem 14. Jahrhundert heißt sie Marktkirche. Der Kornmarkt lag ja tatsächlich nebenan. Seelsorgerisch versorgte die Marktkirche die nördliche Hälfte der Stadt Essen.

1244 wandelte sich Essen zu einer Bürgergemeinde. Die Marktkirche wurde zum Wahl- und Sitzungsort des Stadtrates. Der Liebfrauenaltar untersteht heute noch dem Stadtrat. Bis 1563 gab es Reformationsbestrebungen, die der Rat der Stadt nach Kräften unterstützte. Ein protestantische Pfarrer hielt in diesem Jahr seinen ersten lutherischen Gottesdienst. Damit hatte man sich zwar gegen den Widerstand der Äbtissinnen durchgesetzt, aber der Kampf um die Reformation ging weiter. Dennoch gilt dieser Tag als der eigentliche Essener Reformationstag. Seitdem ist die Marktkirche eine evangelische Kirche.

Von 2005 – 2013 erhielt die Marktkirche nach vielen Umbauarbeiten in mehreren Bauabschnitten ihr heutiges Gesicht. Herausragend ist der in blauen Farben changierende Westchor, als Beispiel moderner Glaskunst.

Kurzzeitig wurde unser kirchlicher Informationsfluss unterbrochen. Die duftende Wolke eines Waffelbäckers zog einige von uns in seinen Bann. Natürlich wurden auch Waffeln gekauft und auf dem weiteren Gang durch die Innenstadt verzehrt. Frau Schulz wartete, bis wir alle wieder beisammen waren.

Wir entschieden uns, auf die Besichtigung der Kreuzeskirche zu verzichten, die wir ohnehin nur wegen Orgelproben, hätten von außen betrachten können.

Also auf zur Gertrudiskirche! Aufmerksam lauschten wir Frau Schulz. Die Pfarrei St. Gertrudis gehörte mit ihrer fast 1000 jährigen Geschichte  zu den ältesten Pfarren der Stadt. Sie war zwar 300 Jahre ohne Gotteshaus (1. Gertrudiskirche war ja die Marktkirche). 1865 entschied sich das Kölner Generalvikariat für eine 2. Gertrudiskirche. Der Bau war jedoch atypisch nach Westen ausgerichtet. Das Hauptportal lag an der östlich gelegenen Geschäftsstraße. So ist es im Kirchenführer zu lesen.

Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche zerstört. Die Außenwände und ein Turm blieben stehen. Der Wiederaufbau schaffte eine „Ober- und eine Unterkirche“. Wir waren von der einfachen aber klaren Mosaikgestaltung des Chorraumes beeindruckt. Biblische Szenen sind hinter dem Altar um das Bild des gekreuzigten Jesus angeordnet. Sie weisen auf die Sakramente hin.

Beim Verlassen zeigte uns Frau Schulz noch die Fensterbilder in der Vorhalle, die die Frauen und Männer zeigen, welche vor vielen Jahrhunderten den christlichen Glauben nach Essen gebracht haben.

Zwei Stunden mit interessanten Informationen lagen hinter uns. Wir dankten Frau Schulz für Ihre wissenswerten Ausführungen und machten uns dann auf den Heimweg. Zum Glück konnten wir am Rheinischen Platz gleich in den Bus 145 nach Erbach einsteigen. „Eine lohnenswerte Veranstaltung! Und was kommt jetzt?“ wurde mir mit auf den Weg gegeben.

 

Hella Hinsel